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Hundeschau

Nachdem wir am Samstag die dritte Doppelstunde Jagdrecht absolviert und anschließend den Ausführungen zum Jagdbetrieb folgten, fand am Sonntag die jährliche Hundeschau in Freienhagen statt. Stimmungsvoll begrüßt wurden wir von der Bläsergruppe.



 "Jagd ohne Hund ist Schund." sagt man - und da ist was Wahres dran. Klar liegen heutzutage viele Stücke dank moderner Ausrüstung im Knall, aber eben doch nicht immer, und spätestens dann geht ohne geeignetes Nachsuchenteam gar nichts mehr. Diese Hundeschau ist nicht nur ein kleines gesellschaftliches Event für Hundeführer, sondern dient dazu, den zukünftigen Jungjägern einen Einblick zu den verschiedenen Jagdhunderassen zu geben. Diesen Job übernahm Gesine Geiler, unterstützt von einem ihrer Cocker Spaniels.


Leider konnte nicht jede Rasse vorgestellt werden, aber zu jeder Gruppe gab es einige Exemplare.

Vorstehhunde - die Allrounder vor und nach dem Schuss. Man könnte sie auch "eierlegende Wollmilchsau" nennen ;). Sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen. Zu den kontinentalen Vorstehhunden gehören Deutsch Drahthaar/Kurzhaar/Stichelhaar/Langhaar, Pudelpointer, Weimaraner, Großer und Kleiner Münsterländer.

Deutsch Drahthaar

Kleiner Münsterländer

Weimaraner

Weiterhin auch die nicht aus Deutschland stammenden Rassen Griffon, Magyar Viszla, Epagneul Breton, Braque Francais. Aus Großbritannien und Irland stammen Irish/English/Gordon Setter sowie der Pointer. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie weiterhin zu den Spezialisten für die Feldarbeit zählen, es wurde nie versucht, aus ihnen einen Jagdhund für alles zu machen.

Schweißhunde. Hier handelt es sich um absolute Spezialisten für die Nachsuchenarbeit. Wer diesen Hunden keine entsprechende regelmäßige Arbeit in dieser Richtung bieten kann, sollte keinen führen. Zu ihnen gehören in erster Linie der Bayerische Gebirgsschweißhund und der Hannoversche Schweißhund, aber zum Beispiel auch der Bloodhound.

Bayerischer Gebirgsschweißhund


Bracken. Ihnen kommt in Deutschland eine zunehmende Bedeutung zu, angesichts der immer weiter steigenden Schwarzwildvorkommen. Bracken begeistern durch Fährtentreue und lockeren Laut und fast alle durch beachtliche Wildschärfe, was den Alltag mit ihnen nicht immer einfach macht. Deutsche Bracke, Steirische Rauhhaarbracke, Schwarzwildbracke, Alpenländische Dachsbracke, Brandlbracke, Tiroler Bracke, Westfälische Dachsbrache gehören dazu, aber auch der verträgliche Meutehund Beagle. Sein nettes Verhalten und Aussehen ließ ihn leider zum beliebten Familienhund (der niemals von der Leine darf) werden.

Beagle
Stöberhunde. Die bekannteste Rasse ist in unserem Land der Deutsche Wachtelhund, der klassische Stöberhund mit ausgeprägtem Finderwillen und sicherem Spur- und Fährtenlaut, ausgestattet mit guter Wildschärfe. Ursprünglich aus England kommen der English Cocker und der English Springer Spaniel. Letztere werden in UK und Irland intensiv zur Niederwildjagd eingesetzt, allerdings sehen die dort verwendeten Hunde völlig anders aus als die gleichnamigen in Deutschland gezüchteten Hunde. Auch inhaltlich haben sie nach meiner Beobachtung nicht viel gemein.

Deutsche Wachtel

Springer Spaniel

Cocker Spaniel

Terrier. Laut jagende Erdhunde, die darüber hinaus auch an wehrhaftem Schalenwild einsetzbar sind. Dazu gehören Deutscher Jagdterrier, Foxterrier, Parson Russel Terrier und andere. Für diesen Typ Hund muss man geboren sein. Ich bin es nicht ;).

Jack Russel Terrier

Deutscher Jagdterrier

Foxterrier

Borderterrier
Apportierhunde. Zu ihnen gehören die sechs Retrieverrassen: Labrador, Golden, Chesapeake Bay, Flat Coated, Curly Coated und Nova Scotia Duck Tolling Retriever. Spezialisten für die Arbeit nach dem Schuss, insbesondere für die Wasserarbeit. Viele werden hierzulande auch für Nachsuchen auf Schalenwild eingesetzt. Die Wildschärfe ist sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Labradors in schwarz und gelb

Golden Retriever stehend, liegend Labrador

Labrador Retriever
 
Edda war natürlich auch mit dabei.

Teckel. Die Teckel wurden separat gezeigt, obwohl es sich um die kleinste aller Bracken handelt. Kleiner Hund ganz groß, kann man da nur sagen. Sie sind sowohl für die Erdarbeit als auch für Nachsuchen auf Schalenwild geeignet. Es gibt sie in Kurzhaar, Rauhhaar und Glatthaar sowie in verschiedenen Größen.

Rauhhaarteckel

Nach der Vorstellung der einzelnen Rassen gab es noch einige Vorführungen. Ein Weimaraner durfte eine Schleppe arbeiten, es wurde gezeigt, wie eine Vorsuche abläuft, um den Anschuss zu finden, es gab auch eine ganz kurze Schweißfährte - und auch die Labradors haben ein paar Markierungen gearbeitet und wurden zu zweit in die Suche geschickt. Und wer sich nach meinen Ausführungen fragt, was eigentlich Trockenwild ist. Mehr Informationen findet ihr hier: Trockenwild.de

Für welche Rasse(n) man sich letztendlich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen, und hängt neben den anfallenden Arbeiten im Revier auch davon ab, ob der Hund im Alltag kompatibel mit anderen Hunden, den Enkelkindern und vielleicht sogar Nachbars Katze sein soll. Ob man mit der getroffenen Entscheidung glücklich wird, zeigt die Zeit. Wichtig ist, dass der zukünftige Jagdhund aus einem Rassehundezuchtverein stammt, der dem VDH und dem JGHV angeschlossen ist, im Ausland der FCI.

Was ist diese Woche noch passiert? Es wird ernst! Ich bin zur Prüfung zugelassen!





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