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Endlich den Durchblick haben

Nun habe ich endlich den Durchblick - mein DDoptics "Nachtfalke" Generation III 8 x 56 ist da und ersetzt das 50 Jahre alte Carl Zeiss 10 x 50, welches bis in die Dämmerung hinein gute Dienste tut, aber eben kein Nachtglas ist.


Ich habe das neue Glas auch gleich auf meiner morgendlichen Runde mit den Hunden getestet. Zwischen 7.00 und 7.45 Uhr ins Büchsenlicht hinein - ideal. Sehr schön, wieviele Details man erkennt, sogar das Gesäuge der laktierenden Kate konnte ich im Halbdunkel auf größere Entfernung sehen. Ich freue mich auf den nächsten Ansitz. Die Sauen können kommen :).

Letztes Wochenende war das Power-Wochenende.
3 Tage Jagdschule hintereinander - und das kurz vor Weihnachten.

Freitag: 4. Schießen.
Ich sag's mal so. Das mit dem Überläufer läuft noch suboptimal. Bedingt durch die langen Pausen zwischen den einzelnen Schießterminen habe ich das Gefühl, jedes Mal von vorn beginnen zu müssen. Äußerst unruhig eierte ich im Zielbereich umher, bekam keine Ruhe hinein und entsprechend unzuverlässig waren die einzelnen Serien. 


Ich habe viele Tipps bekommen, aber was ist für mich das Richtige? Mit Schalldämpfer schießen, um mehr Stabilität zu bekommen? Die Waffe später in Anschlag nehmen? Weiter vorhalten?

Besser läuft es beim Flintenschießen. Weniger als die 4 Pflichttauben pro Serie habe ich nie. Wenn ich mich eingeschossen habe, deutlich mehr. Das ist ein beruhigendes Gefühl. 


Die hier halten übrigens den Rasen kurz und Schüsse stören sie gar nicht:

Im schwindenden Licht schnell noch ein Foto gemacht.

Samstag: Hundewesen + Federwild.
Hundewesen, das Theorie-Fach zum Entspannen. Schön, einen Bereich zu haben, in dem ich mich gut auskenne. Nach fast 40 Jahren Hundehaltung gehe ich nicht in allen Punkten mit dem Heintges-Lehrmaterial konform, aber gut zu wissen, was die in der Prüfung hören wollen, auch wenn manches inzwischen überholt ist. Federwild, da warte ich noch auf die Eselsbrücken, sonst werde ich mir die vielen Enten und Gänse wohl nicht merken können. Falls mir jemand helfen mag, immer her mit den Tipps!

Sonntag: Reviergang in Döringsbrück.
Förster Uwe Weise nahm uns mit in sein 1600 Hektar großes Revier. Brandenburger Wald, wer denkt da nicht an Monokulturen? Kiefern, soweit das Auge blickt, als anspruchsloser, schnellwachsender Holzproduzent? Fehlanzeige in diesem Forst. Abwechslungsreicher Baumbestand mit Vor- und Unterbau erwartete uns. 


 Mit der Baumerkennung hapert es immer noch. Die Esche hat keiner von uns erkannt. Aber die Douglasie haben wir schon mal gesehen. Fichten, Buchen, Kiefern, Eichen - kennen wir :). Ein Rückepfad, aha, klar, muss man gleich mit einplanen, damit die Harvester zum Ausdünnen in den Bestand kommen, ohne Schaden anzurichten. Weiserpflanzen wie die Binse, die auf stark verdichteten Boden hinweist, konnten wir sehen. Außerdem lernten wir, dass die Roten Waldameisen - es gibt kleine und große - gegen Forstschädlinge vorgehen. So ganz nebenbei gab es sehr viel Anblick, jede Menge Damwild kreuzte unseren Weg. Edda wäre gerne mal hinterhergejagt, aber natürlich war Leinenzwang angesagt. Zum Abschluss rezitierte unser Lehrer, Herr Hofmann, ein "besinnliches" Loriot-Advents-Gedicht. Schönes Weihnachtsfest euch allen!

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den tunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muß es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"

Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent! 

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